Winkelfehlsichtigkeit

Betr. der sog. Winkelfehlsichtigkeit schauen Sie

bitte auch unter unserer Internet-Seite Kinder-Augenheilkunde mit der entsprechenden Unterseite.

Dort werden die einzelnen Begriffe erörtert und erklärt, insbes. auch die aus augenfachärztlicher Sicht nicht exisitente sog. Winkelfehlsichtigkeit.

Eine Studie zu diesem Thema haben wir Ihnen auf dieser Seite hier dargestellt.



Zur Diagnose und Therapie bei der sog. Winkelfehlsichtigkeit oder Legasthenie:

Bericht aus der Universitätsaugenklinik Heidelberg
-publiziert in der „Zeitschrift für praktische Augenheilkunde“ Ausgabe Juli/August 2003-


Bei 34 Kindern mit 5-15 Jahren, die mit der Überweisungsdiagnose „Winkelfehlsichtigkeit“ in die Ambulanz der Augenklinik kamen, handelte es sich eine inhomogene Gruppe. die nur in Ausnahmefällen vom verordneten Prisma profitierten. Bei rund 15 % der Patienten waren bisher nicht erkannte ophthalmologische Defizite für das Beschwerdebild verantwortlich, z.B. Motilitätsstörungen oder Nahsehprobleme. Deshalb wird geraten, alle Patienten mit Lesebeschwerden primär dem Augenarzt vorzustellen, damit in Zykloplegie die Refraktion kontrolliert, die Motilität geprüft wird und die Nahsehprobleme, besonders die akkommodativ beeinflußbaren Störungen, erkannt und behandelt werden. „Typische Legastheniker“ sollten nach Ausschluß ophthalmologischer Ursachen der zielgerichteten Therapie in ihren Schulen oder in speziellen Legasthenieschulen zugeführt werden.
Bei einer Reihenuntersuchung von 25 Kindern einer Legasthenieschule wurden bis auf die Befunde bei einem gut versorgten Schielpatienten keine strabologischen Defizite gefunden. Insbesondere war bei allen die Akkommodation altersgemäß normal, die Sehschärfe mit Landoltring-Reihen mit 2,6´ Abstand gut und die Binokularfunktionen regelrecht. Ein Schreibtest mit Abkleben eines Auges und mit dem Vorsatz eines Nahzusatzes kann das nichtvisuelle Hauptproblem sichtbar machen und das Kind früh in die richtige Bahnen lenken.