Diabetes mellitus

Auf dieser Internet-Seite möchten wir Ihnen Augenhintergrundphotos mit diabetischen Veränderungen, Informationen betr. Blutzuckereinstellung, mögliche Komplikationen des Diabetes mellitus im augenärztlichen Bereich sowie die therapeutischen Möglichkeiten aufzeigen.

Optimale Blutzuckerlage

-Radikale Senkung kommt Diabetikern nicht zugute-

Bericht aus mehreren Studien

Eine Senkung des Blutzuckerspiegels auf das Niveau von Gesunden scheint Patienten mit auch Alterzucker gennannten Typ-2-Diabetes mellitus kaum zu nützen, ja teilweise sogar zu schaden. Zu diesem ernüchternen Ergebnis kommen zwei aktuelle Ergebnisse (2008) internationaler Studien , an denen jeweils mehr als 10 000 Betroffene teilgenommen haben („New England Journal of Medicine“, Bd.358 S. 2545 und 2560). Die Resultate der beiden in der Fachwelt unter den Akronymen „Accord“ und Advance“ bekanntenn Erhebungen sind für die Diabetestherapie insofern von Belang, als sie eine verbreiterte Vorstellung widerlegen. Bislang war nämlich die Annahme verbreitet, eine engmaschige Kontrolle des Blutzuckergehaltes auf Werte im Bereich der Norm würde allen Diabeitkern gleichermaßen zugute kommen .

Was für Diabeitker mit Diabees Typ 1 , die als Jugenddiabetes bekannte Frühform des Diabetes mellitus, zutreffen mag, scheint für jene mit Diabetes vom Typ 2 nicht oder nur bedingt zu gelten. In einer der beiden Großstudien, jener mit der Bezeichnung „Accord“, erwies sich die intensive Blutzuckerhterapie der moderaten Behandlung jedenfalls nicht als überlegen. So konnte sie weder die Gefahr von Herzinfarkten und Gehirnschlägen vermindern, noch die Sterblichkeit senken. Im Gegenteil: Die Patienten erlitten sogar mehr tödlich verlaufende Komplikationen als jene Betroffenen der Vergleichsgruppe, die auf herkömmliche Weise versorgt wurden. Auch sank ihr Blutzuckergehalt häufiger auf ein zu tiefes Niveau ab. Eine solche Unterzuckerung , auch Hypoglykämie genannt, erhöht unter anderem das Risiko schwerer Durchblutungsstörungen und Nervenschäden. Aufgrund dieser schlechten Bilanz, die sich schon nach wenigen Jahren abzeichnete, wurde die ursprünglich auf fünf Jahre anberaumte Studie bereits nach dreineinhalb vorzeitig abgebrochen.
Wenig besser erging es den intenisv behandelten Patienten in der zweiten Untersuchung, dem Projekt namens „Advance“. Zwar erlagen die Betroffenen nicht öfter einem tödlichen Ereignis als die Teilnehmer des Vergleichskollektivs. Die Normalisierung des Blutzuckergehalts zeigte aber auch nicht die erhoffte Wirkung, nämlich einer Verminderung der bei Diabetikern deutlich erhöhten Gefahr von Herzinfarkten und Gehirnschlägen. Einen günstigen Aspekt schien die engmaschige Blutzuckerkontrolle gegenüber der herkömmlichen Überwachung gleichwohl zu besitzen. So trugen die intensiver behandelten Patienten ein vergleichsweise geringeres Risiko, an einer Nierenschwäche zu erkranken. Ob die schützende Wirkung allerdings ausschließlich dem geringeren Blutzuckergehalt zu verdanken war oder auch auf dem – bei den Patienten dieses Kollektivs beobachteten -tieferen Blutdruck beruhte , läßt sich schwer beantworten . Sicher ist nur , dass eine Normalisierung erhöhter Blutdruckwerte den besten Schutz vor diabetischen Nierenschäden bietet.

Für den Kardiologen Dr.Erdmann von der Universität Köln sind die Ergebnisse der beiden Großstudien keineswegs so überraschend. Vor einiger Zeit sei auch eine britische Studie zu dem Schluss gkeommen, dass Patienten mit Typ-2-Diabetes von einer nachhaltigen Senkung des Blutzuckergehalts nur bedingt profitieren. Keinen Einfluss habe eine solche Behandlung jedenfallls auf das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen gehabt – Durchblutungsstörungen, die den Blutfluss in den großen und damit lebenswichtigen Gefäßen zum erliegen bringen. Anderseits sei die intensive Therapie in der Lage gewesen, die Häufigkeit von Sehstörungen und Nervenschäden – diabeitsche Folgeschäden, die auf die Zerstörung kleiner Blutgefäße zurückgehen – einzudämmen.

Augenhintergrund mit diabetischen Veränderungen

Informationen betr. der Blutzuckereinstellung, der Augenhintergrundveränderungen, der möglichen Komplikationen sowie der möglichen therapeutischen Maßnahmen.

Sie sehen diabetische Veränderungen (Blutungen,Ausschwemmungen im Sinne von harten und/oder harten Exsudaten), die einer therapeutischen Maßnahme im Sinne einer Argon-Laser-Koagulation zugeführt werden muß, da ansonsten früher oder später eine Erblindung droht.


Beginnende diabetische Retinopathie

Sie sehen einen Augenhintergrund mit einzelnen Blutungen jedoch ohne Ausschwemmungen (harte oder weiche Exsudate) in die Netzhaut bei beginnender diabetischer Retinopathie.

Ausgeprägte diabetische Retinopathie mit Blutungen und Ausschwemmung in die Netzhaut (harte und weiche Exsudate), die zur Vermeidung einer Erblindung der Laser-Koagulation bedarf.


Diabetische Retinopathie

Zentrale diabetische Retinopathie mit drohender Erblindung wg. Befall der Stelle des schärfsten Sehens im Zentrum, die nicht gelasert werden darf.


Zentrale diabetische Retinopathie

Es erfolgte eine Argon-Laser-Koagulation im Bereich der mittleren Peripherie wg. diabetischer Retinopathie ohne Mitbeteiligung der zentralen Netzhaut und somit Erhalt der Sehschärfe.


Teilweise Argon-Laser-Koagulation des Augenhintergrund

Wegen ausgeprägter diabetischer Retinopathie erfolgte hier eine Argon-Laser-Koagulation in der mittleren und äußeren Peripherie. Da die zentrale Netzhaut unbeteiligt war, konnte die Sehschärfe erhalten werden.


Argon-Laser-Koagulation wg. diabetischer Retinopat
Zustand nach Laser-Koagulation wg. diabetischer RP

Hier sehen Sie eine Netzhaut-Komplikation bei diabetischer Retinopathie mit Gewebeneubildung (epiretinale Gliose) und beg. Netzhaut-Ablösung durch Traktionen.


Komplikationen der diabetischen Retinopathie

Schematische Darstellung der Laser-Koagulation